The City Profiles sind kurze satirische Texte zu den Städten aus Grand Theft Auto 1 im Stile eines Reiseführers. Auf dieser Seite sind sie gesammelt und ins Deutsche übersetzt.
Städte[]
Liberty City[]
Liberty City, das sogenannte „Tor zur Freiheit“, wo Millionen Europäer erstmals amerikanischen Boden betraten, übertrifft Ihre Erwartungen bei Weitem. Glamourös und zynisch, kompromisslos und feige, wunderschön und schrecklich – in Liberty City ist alles extrem. Vom Glanz Island Citys bis hin zu den Obdachlosen der Brix ist dies eine Stadt, die wirklich nur mit einem Auge schläft. Sie wurde auf Land gegründet, das Ureinwohnern für nur 37 Dollar, einem Fass Met und einem Sack Federn von belgischen Siedlern 1603 abgekauft wurde. Die fünf alten Stadtbezirke von Liberty Island (samt Nixon Island und Law Island), Brix, Estoria, Kings und Brocklyn, haben von umliegenden Städten im Nachbarstaat New Guernsey Zuwachs bekommen. Egal, ob Einheimische oder Touristen, es gibt stetig Neues zu entdecken: die Tragödie von Law Island, bei der die Pest eine Million Einwanderer, die auf die Überfahrt zum Festland warteten, dahingerafft wurden; der urtümliche Charme von Island Heights; die Galerien und Wolkenkratzer von Island-City-Mitte – es gibt so viel zu sehen und zu tun. Was Liberty City aber wirklich ausmacht, sind die Menschen, die hier leben. Die Pest, die stadtweite Konkurswelle in den 1970ern, Neuanfänge, gebrochene Versprechen – diese Menschen haben alles durchgemacht, in der Gewissheit, dass alles nur halb so schlimm ist, solange sie morgens einen Kaffee haben und tagsüber eine schnelle Mark machen können. Liberty City genießt wegen seines brutalen organisierten Verbrechens seit Jahren einen schlechten Ruf. Doch ein Sprecher des Bürgermeisters hält dagegen: „Früher war Liberty City sehr gefährlich, aber seit wir im Amt sind, stehen wir auf Platz 47 der Ostküstenstädte mit den niedrigsten Mordraten.“ Trotzdem sollten neue Besucher nachts, wenn berauschte Eichhörnchen Amok laufen, von Spaziergängen im Park absehen, zu keiner Tageszeit Kings aufsuchen und auf keinen Fall nach Brix fahren.
San Andreas[]
Der alte, lateinamerikanische Charme und die moderne Technologie pazifischer Randgebiete leben im Einklang in San Andreas, die Stadt der Zukunft. San Andreas, das nach dem berüchtigten „Narrengoldrausch“ 1869 rasant gewachsen ist, ist eng mit dem Orient verwoben. Dies zeigt sich heute besonders an seinen florierenden orientalischen Gesellschaften. Neben koreanischen und japanischen Einwohnern stellt San Andreas weltweit die neuntgrößte chinesische Bevölkerung in einer Großstadt mit Doppelnamen. Es wurde lange gemunkelt, dass die Chinesen einen Großteil des organisierten Verbrechens an der Westküste von einer Wäscherei in Chinatown aus steuern. Zwar gibt es dafür nach wie vor keine Beweise, aber viele sind bei ihren Untersuchungen spurlos verschwunden. Auseinandersetzungen zwischen mexikanischen und chinesischen Banden sind Alltag in dem Bezirk, der lange mit der Friedensbewegung in Verbindung gebracht wurde. Im Jahr 1968 besetzten Hippie-Studenten ein Gebiet westlich von Sunrise und gründeten eine Kommune. Der Streit mit den Behörden wurde beigelegt, als der Gouverneur ihn durch ein Sondereinsatzkommando auflösen ließ. Heute ist dieser Ort als „Soviet Hill“ bekannt. San Andreas wuchs um den natürlichen Hafen im Süden herum zu einer modernen Stadt. Dieser wurde durch eine geografische Verwerfung geformt, die San Andreas eines Tages in Stücke reißen wird. Sieben große Erdbeben haben die Stadt heimgesucht, und manchmal hat man den Eindruck, dass die Einwohner wissen, dass sie irgendwann hier wegziehen müssen. Egal, ob Hippies, Hare Krishna, Verbrecher oder Polizisten – jeder will ein Stück vom Kuchen nach seinen eigenen Vorstellungen in dieser blühenden 23-Stunden-Stadt.
Vice City[]
Vice City (auch die Stadt des gefallenen Engels, die heilige Mutter von allem und doch von nichts) ist eine ehemalige spanische Sklavenkolonie und eine Stadt, in der sich alles nur um eines dreht: das Geld. Von den pensionierten Ärzten und Anwälten in Vice Beach bis zu den Koks-Dealern in Little Bogota – jeder möchte in diesem subtropischen Paradies seinen Reichtum zur Schau stellen. Der Name Felicitys ist von den ersten Siedlern geprägt, die beim Anblick dieses wunderschönen Fleckchens Erde reinstes Glück verspürten. Touristen dürften heute das Gegenteil empfinden, wenn sie falsch abbiegen und sich in die unschöneren Ecken Little Dominicas verirren. Vice City ist ein Sammelbecken für karibische, kolumbianische und europäische Menschen, die ständig im Clinch liegen, oft mit blutigen Folgen. Die einst friedliche Rastafari-Gemeinde ist nun ein Zufluchtsort für jamaikanische Kriminelle, denen das Treiben in Kingston zu gefährlich wurde, und dank ihrer Gefechte mit kolumbianischen Drogenbaronen genießt West-Vice-City einen wenig beneidenswerten Ruf. Versuche der Polizei, die Probleme in den Griff zu bekommen, scheiterten und deckten Korruptions- und Drogenskandale innerhalb der Behörde auf. In den letzten fünf Jahren sind die Probleme stark eskaliert. Vice City schmückt sich nun mit den höchsten Mordraten, den meisten Drogendelikten und der meistgehassten Polizei der USA. Trotzdem hat die Stadt auch ihre positiven Seiten. Mary Clam, Vorsitzende des Fremdenverkehrsamts, sagte uns: „Vice City eilt zu Recht ein gefährlicher Ruf voraus, aber solange Touristen die Innenstadt meiden, nachts im Hotel bleiben und nie aus dem Auto steigen, stehen ihre Überlebenschancen gut. Außerdem gibt es bei uns die besten Tacos im Südosten und Vice Citys Orangensaft ist zweifellos der leckerste in Amerika. Wie wir hier zu sagen pflegen: Unsere Begrüßung mag zwar nicht immer herzlich sein, aber sie ist immer warm.“