- Lazlow Jones: Okay, gehen wir rüber zu Leitung 8. Hallo, Anrufer, wie heißen Sie?
- Bob: Bob – Bob aus Pike Creek.
- Lazlow: Hey, äh... was geht ab, Bob aus Pike Creek?
- Bob: Ich hab Ihre Sendung verfolgt und immer wieder meckern die Leute über Schulprobleme. Waffen, die Menschen zeigen Respektlosigkeit gegenüber den Lehrern, Drogen... Die Schulen züchten Verbrechen auf Schulhöfen heran, oder?
- Lazlow: Ich glaub, es ist wohl so...
- Bob: Okay, ich hab ’ne echt simple Lösung: Schließt die Schulen! Schließt die Schulen, und die Probleme haben ein Ende. Keine toten Lehrer, keine amoklaufenden Schüler mehr.
- Lazlow: Aber Sie glauben nicht...
- Bob: Nein, natürlich nicht! Hören Sie mir zu, es macht echt Sinn. Heutzutage beschweren die sich alle viel, aber wissen Sie was? Die kosten sogar mehr! Ich mein, Schuhe, Bücher, Spielzeug und sogar kleine Kuscheltiere und der ganze Müll. Und immer fällt’s auf mich zurück... mich, mich, mich, mich! Aber nicht mit mir, Johnny. Nein, Mann! Eh, eh. Ich bring ihm den Nutzen guter, harter Arbeit bei. Ihm beibringen, wie’s richtig geht! Als er 3 war, brachten wir ihm bei, wie man das Bad saubermacht, und wenn er es mit nur einem Haar auf der Seife wieder verlässt, geht’s ins Bett ohne Abendbrot. Wissen Sie was? Er ist 20 oder vielleicht auch 30 Mal ohne ins Bett marschiert. Er hat dazugelernt! Jetzt bringt er seiner Mutter jeden Tag das Mittagessen ans Bett, damit sie ausschlafen kann. Ich sag’s ihn, jeder sollte seine Kinder essen servieren lassen. Er kocht sogar für die ganze Familie. Demnächst wird er zu groß zum Schornsteinfegen, also wird er jetzt ein Anwaltsgehilfe bei Rakin’ & Ponzer. Er ist 7 und bringt Madge und mir 23.000 Mäuse im Jahr ein! Und an Wochenenden hängt er nicht im Einkaufszentrum rum, spielt Fußball oder macht sonst irgendwas in dieser Richtung. Nein, nein! Er arbeitet im Keller einer Vertriebsgesellschaft und macht die ganze Nacht lang Fotokopien. Mann, er schläft am Tag, das wären 8.000 Dollar, die er in der Zeit ranschaffen könnte. Und jetzt kauf ich mir einen Anhänger für mein Rennboot. Was sagen Sie dazu?
- Lazlow: Na ja, das klingt irgendwie nach... Ausbeutung für mich.
- Bob: Ausbeutung! Mann, Ihre mitfühlende Seele geht mir mächtig auf den Sack! Johnny gehört mir, er ist mein Kind. Wie kann ich jemanden ausbeuten, der mir gehört? Ausbeutung... Sie hören sich an wie ein Kommunist. Kinder in Russland, die arbeiten nicht... Deswegen ist da drüben auch alles so im Arsch! Man muss einen Monat lang auf Klopapier warten und deren Raumstation wurde aus Milchtüten gebaut. Ich sag’s Ihnen: Wir haben uns angepasst und leben auf die amerikanische Art und Weise. Genau deswegen lassen Amerikaner auch immer öfter für sich arbeiten.
- Lazlow: Klingt ’n bisschen tyrannisch.
- Bob: Genau, Lazlow, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Er ist mein Sohn. Ich sag’s Ihnen: Schließt die Schulen und lasst die Kinder arbeiten. Das ganze Schulzeug ist doch sowieso nur für Waschlappen.
- Lazlow: U–Und Ärzte und Politiker und Anwälte und P... Wissen Sie, ich hab keine Lust, mich mit Ihnen zu streiten, aber mir tut Ihr kleiner Johnny, der sieben Jahre alte, kochende, fotokopierende und schornsteinfegende Anwaltsgehilfe leid, denn... sein Dad ist ’n Irrer. Legen wir ’ne Pause ein.
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Chatterbox-Gespräch 17
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